​Wie stärken wir unsere Kinder – und vor allem Mädchen – in ihrem Selbstbewusstsein, wenn sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen?

Als ehemalige „Proud little cloud“ (siehe Fotos weiter unten 😉) und stolze Mama zweier wunderbarer Töchter weiß ich, wie wichtig es ist, dass sich Kinder in ihrer Einzigartigkeit wertgeschätzt und gesehen fühlen.

Gerade in den letzten Tagen haben mich viele Gedanken bewegt, die ich heute mit dir teilen möchte – denn sie drehen sich alle um ein zentrales Thema:
Wie stärken wir unsere Kinder – und vor allem Mädchen – in ihrem Selbstbewusstsein, wenn sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen?

Mit Proud little cloud ist es meine Mission, Mädchen dabei zu unterstützen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln – unabhängig davon, ob sie der vermeintlichen „Norm“ entsprechen oder nicht.

Mit Proud little cloud habe ich ein Modelabel gegründet, das speziell auf kräftige Mädchen zwischen 128 cm und 170 cm Körpergröße ausgerichtet ist.
Unsere Mission: Kindermode, die nicht nur passt, sondern Mut macht, Vielfalt zeigt und Selbstliebe fördert – unabhängig von Konfektionsgröße oder Körperform.

Model-Shooting: Wir suchen inspirierende Mädchen!

Im Rahmen unseres Homepage-Relaunches planen wir ein besonderes Event – ein professionelles Modelshooting mit echten Mädchen, die genau das verkörpern, wofür Proud little cloud steht: Stärke, Natürlichkeit und Selbstbewusstsein.

Dafür suchen wir inspirierende Mädchen mit einer Körpergröße zwischen 1,28 m und 1,70 m, die Lust haben, Teil unserer Kampagne zu werden.

Aber wie spricht man so ein sensibles Thema eigentlich an?

Ein Casting voller Erkenntnisse

Mein erster Schritt: Ich habe mich an unsere Community gewandt – an Mamas, die Proud little cloud bereits kennen und unterstützen. Die Resonanz? Großartig!
Viele meldeten sich sofort mit Kommentaren wie:

„Was für eine tolle Idee!“
„Meine Tochter flippt gerade völlig aus – sie wäre so gern dabei!“

Doch über meinen WhatsApp-Status kamen auch Reaktionen von Müttern, die unser Label noch nicht kannten. Dabei wurde mir erneut bewusst, wie tabubehaftet das Thema „kräftige Kinder“ oft ist.

Viele Mamas von sehr schlanken Mädchen haben sich nach meiner Erklärung zur Kampagne zurückgezogen, weil ihre Tochter dann ja überhaupt nicht geeignet wäre. Das zeigt mir, dass wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten müssen, denn am Ende hat diese „Klarstellung“ immer noch einen fahlen Beigeschmack, als ob dünn sein wesentlich positiver belegt ist. Dabei geht es doch um Vielfalt, um Sichtbarkeit und um Selbstbewusstsein für alle Kinder. Diese Situation erlebe ich immer wieder: Auch Kundinnen fühlen sich oft veranlasst zu erklären, dass sie noch weitere, sehr schlanke Kinder haben – als ob sie sich dafür rechtfertigen müssten.

Ein Gedanke aus Brianna Wiests Buch The Mountain Is You hat mich besonders berührt:

„In der Kindheit sind wir verletzlicher als zu allen anderen Zeiten, und wir entwickeln in dieser Zeit etwas, woraus leicht lebenslange Bewältigungsstrategien entstehen.“

Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir – Mütter und Väter – unseren Kindern den Weg zu einem gesunden Selbstbild ebnen. Dafür braucht es nämlich zweierlei: ein selbstbewusstes Kind und ebenso selbstbewusste Eltern.

Unsicherheiten überwinden – für unsere Kinder

Eltern stehen oft zwischen den Stühlen:
„Was, wenn mein Kind nicht der Norm entspricht?“
„Habe ich etwas falsch gemacht?“
„Darf ich überhaupt sagen, dass mein Kind kräftiger ist?“

Diese Gedanken sind menschlich – aber sie wirken auch auf unsere Kinder.
Wenn wir ein Thema vermeiden oder umschiffen, spüren sie das. Und genau dann entstehen Unsicherheiten, die sie vielleicht ein Leben lang mit sich tragen. Wir wollen ihnen ja auf gar keinen Fall den Eindruck vermitteln, dass sie nicht gut genug sind oder dass bestimmte Körperformen „besser“ sind als andere. Wir wollen, dass unsere Kinder wissen, dass sie wertvoll, wunderschön und richtig sind – genau so, wie sie sind.

Warum es mir selbst auch manchmal schwerfällt

Neulich saß ich neben einem Mädchen, das perfekt zu unserem Shooting gepasst hätte. Sie war cool, selbstbewusst und meinem Eindruck nach mit sich vollkommen im Reinen. Ich habe mich jedoch nicht getraut, sie oder ihre Eltern anzusprechen, aus Angst, sie in eine unangenehme Situation zu bringen. Ich wollte sie keinesfalls verletzen oder verunsichern.

Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass auch ich diesen Knoten weiterhin in meinem Kopf sitzen habe. Vielleicht wären sie begeistert dabei gewesen? Vielleicht hätte dieses Mädchen für unsere Botschaft mit gutem Beispiel voran gehen können? Vielleicht hätte es ihr Selbstbewusstsein sogar noch gestärkt? Aber, weil ich zu viele Bedenken hatte, etwas falsch zu machen, habe ich die Chance verpasst, sie zu einem inspirierenden Vorbild für viele Mädchen zu machen.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten

Viele Menschen erzählen mir, dass sie ein Kind kennen, das perfekt zu uns passen würde – sich aber nicht trauen, uns darauf anzusprechen.
Der Grund? Scham. Angst, jemanden zu verletzen.

Doch genau hier liegt die Aufgabe:
Solange wir nicht offen über Körpervielfalt bei Kindern sprechen, bleibt das Thema stigmatisiert.

Die Curvy-Bewegung hat für Erwachsene schon viel verändert.
Jetzt ist es Zeit, diese Stärke auch an die nächste Generation weiterzugeben.

Unsere Kinder brauchen keine Perfektion aus sozialen Medien, um wunderbare, wertvolle Menschen zu sein. Sie brauchen Vorbilder, die zu 100% hinter ihnen stehen und ihnen zeigen, dass Selbstbewusstsein und Vielfalt der Schlüssel sind.

Hast du vielleicht selbst Ähnliches schon erlebt? Wie ist deine Geschichte dazu? Hinterlasse uns und allen anderen gerne deine Erkenntnisse in den Kommentaren.

Schaut doch auch einfach mal in unserem Shop vorbei!